Der Bezirk
Der heutige (wieder vereinte) Fusionsbezirk Marzahn-Hellersdorf im Nordosten der Stadt mit rund 262.000 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) ist der jüngste und zehnte Verwaltungsbezirk von Berlin und wurde 2001 aus den bisher eigenständigen Bezirken Marzahn und Hellersdorf gebildet. So wurde der Bezirk Marzahn im Zuge eines gigantischen Neubauprogramms des Ostberliner Magistrats in den 1970er Jahren am 5. Januar 1979 gegründet, der damalige Ortsteil Hellersdorf mit seiner Großsiedlung am 1. Juni 1986 zum Bezirk ernannt.
Der Bezirk ist heute über die Grenzen hinaus als die größte zusammenhängende Plattenbausiedlung mit ca. 100.000 Wohnungen europaweit bekannt. Was viele nicht wissen: die ehemalige Dörfer und heutigen Kleinsiedlungen Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf, die sich insgesamt auf zwei Dritteln der Bezirksfläche erstrecken, bilden das größte urbane Ein- und Zweifamilienhausgebiet Deutschlands. Insgesamt blicken die einstigen fünf Dörfer und heutigen Ortsteile Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Bereits im Mittelalter besiedelten germanische und slawische Stämme die Gegend am Flüsschen Wuhle, etwa Mitte des 13. Jahrhunderts ließen sich deutsche Siedler nieder, rodeten Wälder und betrieben Landwirtschaft. Zwischen 1300 und 1375 wurden alle zum Landkreis Barnim gehörenden Dörfer erstmals urkundlich erwähnt, schließlich 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet.